Es gibt ihn, diesen falschen Frieden. Das musste ich feststellen. Dieser falsche Friede ist in meinem Elternhaus stark vertreten.
Das Ding ist, dass meine Familie sich gar nicht bewusst ist, dass dieser Friede einen schmerzhaften Preis hat. Das musste ich feststellen.
Es wird sich oft an diese Bibelstelle gehalten:
“Ist es möglich, soviel an euch liegt, so haltet mit allen Menschen Frieden. “ (Römer 12:18)
Allerdings wird sie auch mit dieser Bibelstelle verbunden:
“Wenn ihr aber nicht vergebt, so wird auch euer Vater im Himmel eure Verfehlungen nicht vergeben.“ (Markus 11:26 )
Der Friede wurde immer dann zu einem Problem, wenn jemand (in dem Fall ich) seine Verletzungen angesprochen und somit die Harmonie und den Familienfrieden zerstört hat. Damit der Friede ganz schnell wieder hergestellt werden konnte, wurde man dazu aufgefordert zu vergeben oder um Vergebung zu bitten. Damit die Sache ganz schnell vom Tisch war. Dass man eventuell noch nicht bereit ist zu vergeben, man noch sehr verletzt ist oder die Schuld bei sich einfach nicht erkennen kann, wurde nicht geduldet. Viel wichtiger als die verletzten Gefühle ist doch der Friede! Kein Platz und keine Zeit für Negativität. Dabei kann schnell eine Täter-Opfer-Umkehr entstehen. Die Hauptsache war viel mehr, am Ende vor Gott rein und heilig zu sein, anstatt sich wirklich um den Schmerz oder die Gefühle des Anderen zu kümmern. Für mich ist Frieden um jeden Preis nichts. Ein falscher Friede eben, das musste ich feststellen.
/anonym
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