Dankbarkeit als Fessel

Dankbar sollten wir sein, für das, was wir durch Gott bekamen. Im Grunde war das alles, was wir besaßen und was uns umgab. Die Sonne, der freie Parkplatz, das Stück Pizza am Abend, alles sollten wir allein Gott verdanken.

Wie ein Mantra sollten wir unsere Dankbarkeit kundtun, andauernd. Viele Mitglieder der Freikirche taten dies unter Tränen. Denn man vermittelte uns, dass wir als Sünder und schlechte Menschen seine Gnade gar nicht verdient hätten.

Wir sollten also dankbar sein dafür, dass Gott seinen Sohn für uns gab und uns von Sünde befreite. Doch das Gefühl der Schuldbeladenheit und dass wir von Geburt an unzureichend und Sünder:innen seien, war allgegenwärtig. Wir wurden immer wieder daran erinnert.

Nur durch die Gnade Gottes könnten wir leben und uns das Ticket als Gerettete verdienen. Eine echte Sicherheit gab es trotzdem nicht.

Dankbarkeit war für mich aus diesem Grund sehr lange ein Reizwort. Heute bin ich der Meinung, dass Dankbarkeit aus meinem Innersten kommen und nicht von außen aufgedrückt und ständig eingefordert werden sollte. Heute bin ich dankbar, aus eigener Kraft und eigenem Wunsch.

Dankbar…
für das Leben,
für die Freiheit,
für meine Lieblingsmenschen,
für die Natur und den Planeten, den wir schützen müssen.
Für all die kleinen und großen Dinge, die mich umgeben.

Sara

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