Lange habe ich mich mit der Frage beschäftigt: Wozu brauche ich denn überhaupt einen Erlöser? Ich meine, ich zahle meine Steuern, ich trinke keinen Alkohol und mit dem Rauchen hab ich auch aufgehört. Ein schlimmes Verbrechen habe ich nie begangen und heroinsüchtig bin ich auch nicht. Weder lebe ich in einem Unrechtsstaat noch in einem Kriegsgebiet. Ich habe für mich selbst festgestellt, dass meine „Probleme“, gegen die ich Jahr für Jahr anbetete, sich ganz von selbst lösten. Und zwar in dem Moment, in dem ich anfing, mich mit mir selbst auseinanderzusetzen und die „Probleme“ zu akzeptieren. In dem ich anfing, die Verantwortung für mein Leben selbst in die Hand zu nehmen und nicht mehr darauf zu hoffen, dass irgendwann Jesus auf dem weißen Pferd dahergeritten kommt, um mein „gebrochenes Herz“ zu heilen. Erlöst war ich dann, als ich anfing, mich selbst anzunehmen. Es kann ja sein, dass es Menschen gibt, die durch Gottes Wirken von einer schlimmen Krankheit oder aus einer Drogensucht befreit wurden. Dem will ich gar nicht widersprechen. Nur ich, ganz persönlich, brauche aktuell keinen Erlöser.
Leo
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