Warum wird beim Thema Sex in christlichen Kreisen eigentlich nie darüber gesprochen, dass zwei Menschen – trotz aller Bemühungen – sexuell nicht kompatibel sein können?
Es kann sein, dass die körperlichen Gegebenheiten nicht zusammenpassen.
Es kann sein, dass die sexuellen Interessen nicht zusammenpassen.
Es kann sein, dass das generelle Bedürfnis nach Sex nicht zusammenpasst.
Es kann sein, dass jemand während sexueller Erfahrungen merkt, dass er oder sie eigentlich auf das andere Geschlecht steht.
Es kann sein, dass jemand während sexueller Erfahrungen merkt, dass er oder sie sexuelle Erfahrungen gar nicht bewegend oder gar erstrebenswert findet.
Wie ist das nun, wenn man um des Glaubens willen auf Sex vor der Heirat verzichtet, und erst nach der Hochzeit merkt, dass etwas nicht zusammenpasst? Wenn die langersehnte Hochzeitsnacht an sich eine Enttäuschung ist – viele andere Nächte, die dieser Hochzeitsnacht folgen, aber auch enttäuschend bleiben?
Neu verheiratete Paare kehren nach der Hochzeit in ihre Gemeinde zurück und werden mit „dem Blick“ betrachtet. Pastoren erzählen von der Bühne, wie toll ihre Ehefrauen sind, wie genial die Ehe ist, wie sehr sich doch das Warten gelohnt hat. Kaum jemand spricht darüber, dass Sex in der Ehe nicht automatisch funktionieren muss.
Gibt es in Gemeinden einen Ort für Menschen, an dem sexuelle Probleme in der Ehe offen angesprochen werden dürfen? Dürfen Menschen ihre Enttäuschung darüber ausdrücken, dass all die Versprechungen zum Thema „Sex in der Ehe“ nicht eingetreten sind?
anonym
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